Prosabände, publizierte

Alle meine "publizierten" Prosabände sind schmal. Die innenliegenden Texte sind tatsächlich teils schlicht gehalten, knüpfen ein wenig an die nüchterne Erzählform der Prosa an und kommen im besonderen Maße ungezwungen daher. Es ist kein Geheimnis, dass ich auf Kriegsfuß mit der Prosa stehe, so denn ich sie selbst zu schreiben habe, weil ich sie bei aller Authentizität im rohen Zustand unstet und wankelmütig empfinde. Man muss ein Meister der Alltagssprache sein, in der Anwendung dieser zumindest, nicht zwangsläufig im praktischen Umgang, um ein in sich vollkommenes prosaisches Band zu schmieden. Meine Ansprüche an die Prosa sind daher hoch und es gibt wenige Autoren, die sie erfüllten. Einer von ihnen, der mich zutiefst berührte, formulierte es in seinem "Buch der Unruhe" einmal so: "Ich ziehe die Prosa dem Vers als Kunstform vor [...]". Die Rede ist von Fernando Pessoa, der erst nach seinen Lebzeiten bekannt wurde; viele seiner posthum veröffentlichten Werke beruhen auf fragmentarischen Texten, die zumeist eines seiner zahlreichen Heteronyme verfasste. Das obige Zitat ist somit nicht von ihm per se, sondern von einem gewissen Bernardo Soares, einer Figur, die ihr Leben als Hilfsbuchhalter in einer Handelsfirma für Stoffwaren in Lissabon verdingte. Obgleich gerade der Aspekt dieser Art des Broterwerbs nichts mit Pessoa gemein hat, erkennt man doch in jenem Heteronym deutlich mehr von ihm wieder, und kann mühelos erahnen, wie sich sein Leben zwischen den 10er bis hin in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in der Tristes, der Hauptstadt Portugals, in etwa vollzogen haben könnte. Will ich Pessoa nicht als einen Meister der Prosa ansehen, so dann muss ich ihn zumindest als (m)einen begnadeten Prinzipal der Notationskunst würdigend anerkennen, dessen Fertigkeiten im Metier des Festhaltens von Begebenheit, Eindrücken und auch im Hinblick auf (s)eine ausschweifende Selbstanalyse unerreichbar sind. Allein ein Versuch daran anzuknüpfen ist zum kläglichen Scheitern verurteilt und sollte daher tunlichst unterlassen werden.            

Mit einem hohen Maß an Willensstärke und Durchhaltevermögen erschuf ich dennoch einige Texte, denen man die prosaischen Elemente nicht absprechen kann; drei (oder ca. 3 1/5) davon gelangen mir in einer Zusammenarbeit (mit bekannten/befreundeten Blogger- und ja, sozusagen auch Schriftstellerkollegen).
F
ür den (wahrscheinl.) Fall, dass ich mal aus jenen o. e. Dreien ein "Hardcover" - ein gebundenes Buch - herausbringen sollte - und somit ein "Band" -, wird dieser Satz teilweise ausgestrichen und eine Verlinkung wird eingefügt. Bis dahin und auch danach folgt nun die kleine Vorstellung der bereits publizierten Prosabände (ohne Kaufempfehlung/Verlinkung).   


Neunundzwanzigster Februar, der

..., mit dem Untertitel ›Prosaisches zur Zeit und Entstehung‹. Die in den Jahren 2017 und 2018 entstandenen Texte wurden für das Band in 1 x 5 und 1 x 4 Teilen ein- oder ausgegliedert, wahlweise auch zusammengefasst. Was sie gemeinhin (ver)eint ist, trotz der Gliederung, ihr "traktatisches" Wesen, dass letzten Endes keine andere Sichtweise zulässt. Gerade der nachgegossene 5. Teil im 1. Abschnitt (›Wie Mensch die Zeit abschafft), der aus einer Korrespondenz heraus entstand, belebt jene "Broschüre" und beendete, soweit darf hier vorgegriffen werden, die Auseinandersetzung nicht gänzlich unvollendet, gleichwohl ähnlich abrupt wie dieser Satz mit drei Punkten dahinter ...
Unter der ISBN 978-3-7502-9869-9 erschien jene anthologische Komposition (sic!) am 29. Februar 2020, was gleichsam titelgebend war, wenngleich das auch irreführend wirken mag. 


Gedanken an D, die/die/das/die

›Prosaisches zu W, L & M + W‹ - ein sekundär untergeordneter Titel, mit keinerlei "aufklärender" Auskunft dahinter; man könnte auch sagen: Er bedient eher Gegenteiliges. Kryptisch wäre indes zu hoch gegriffen.
Wofür das "D" steht, weiß ich heute - um wirklich ehrlich zu sein - gar nicht mehr, obgleich die Niederschriften (meist aus 2018) bis ins Jahr 2020 reichen. Ich vermute "D" steht für "die", weil das eine "das" auch ein "die" sein könnte und das "D" dann mit "die" Sinn ergäbe. Ich denke, so wird es gewesen sein.      

Wer es ergründen will, sucht nach der ISBN 978-3-7529-3953-8. Das (oder der?) Band erschien mit vielen "innewohnenden" Farbfotografien und zahlreichen farblichen Hervorhebungen im Textfluss. Es verdient, für mich persönlich jedenfalls (allemal), den Untertitel "Liebhaberstück".   


Lästerbacken unter sich, die - 1. Band

Wenn ein ›Philosophischer Social-Media-Tratsch‹ an einem 1. April (des Jahres 2021) publiziert wird (bzw. wurde), handelt sich nicht zwangsweise um einen sog. Aprilscherz, auch dann nicht, wenn der eine Autor [ich] die Lösung aller Probleme in der göt*lichen Schöpferkraft sieht und der andere [Georg W. Sobotta] auf die "Vergenderung" der Bibel wartet.  

Wie konträr auch die Standpunkte der beiden sind, ist es nahezu erstaunlich, dass sie am Ende immer wieder zu einem "Commitment" finden, in dem Sinne gemeint, in einer Übereinstimmung münden.   
Die Dialogfäden könnten nicht authentischer, nicht realitätsnäher sein, entstanden sie doch, wie der Untertitel es vorausschickt, über ein soziales Netzwerk, z. T. ergo für jedermann nachlesbar. Gerade der 1. Band entsprang - inmitten der Pandemie - dem "reinen Zufall", denn keiner der Beiden hatte je vor dies weitläufiger in die Öffentlichkeit zu tragen, schon allein der Faulheit wegen. Und doch geschah es und ist in einem nahezu zeitlosen Geist zu lesen, sofern man nach der ISBN 978-3-7541-0289-3 sucht.             


Lästerbacken unter sich, die - 2. Band

Mit dem Untertitel ›Messenger-Geschwafel im April 2021‹ vertieft sich die Diskussion zweier tendenziell ungleicher Geister auf eine andere Ebene, und zwar die des sorglosen Geschwafels unter sich, die sich schnell als abermals gewinnbringend für beide Seite und in gewisser Weise als nachhaltig für alle möglichen Leser entpuppte. Leider musste hier gelegentlich mal der "Rotstift" - die Eigenzensur - angesetzt werden, was sich jedoch in Grenzen hielt. Die Inhalte wurden dadurch allerdings noch um ein Wesentliches weltoffener, in dem Sinne prosaischer; man könnte auch sagen: Mehr Alltagsprosa geht kaum. Dessen ungeachtet ist es keinesfalls ein Plausch unter alten Freunden, den die beiden Schreiberlingen sind sich noch niemals vorher im realen Leben begegnet und kannte sich lediglich "virtuell". 

Das 60-seitige Werk wird bedauerlicherweise unter der ISBN 978-3-7541-1717-0 (seit dem 6. Mai 2021) als Taschenbuch geführt, da es einen Buchrücken bekam und nicht geheftet ist [ein Missgeschick meinerseits]. Nichtsdestotrotz ist es, broschiert oder nicht, ein Kunstwerk umrahmt in Rosa.   

Lästerbacken unter sich, die - 3. Band

›Ich halte das Ding gesamtheitlich gesehen für gelungen und die Farbe schreckt gar nicht mal so ab aufgrund des Glanzcovers‹ - Worte von G. W. Sobotta [zum Band #2].

Hier erwartet dem Lesenden ein Mischmasch aus Timeline und Messenger Talk, der den "Subtitle" Kongeniale Radotagen im Mai 2021‹ trägt und ihm alle Ehre erweist. Es "war wieder ein Spaß" - "It was fun", auf ein Abermaliges. Diesmal war es beiden Beteiligten von vornherein irgendwie klar, dass daraus wohl ein dritter Band entstehen würde. Gleichsam war man sich am Ende im Klaren, dass man sich zu "geistig Ebenbürtigien" entwickelt hatte. Ein zelebrantischer "Opener" wurde daher ausgelassen, ebenso gibt es keine Doxologie, dafür "Nachgüsse"/Gedanken zum Glücklichsein und der lästerlichen Historie des Vatertages.
Damit endete, nach einer zweiwöchigen Schaffenszeit (am 24. Mai 2021), mit der ISBN 
978-3-7541-2541-0 die speziöse Trilogie in einer gewachsenen Tiefe zweierlei vermeintlich ungleicher Geister, mit dem Hintergedanken alle Bände (irgendwann mal) in einem einzigen Werk (in und mit sich) zu vereinen.   


          

Obgleich die Prosa (ganz und gar) nicht mein Metier ist, halte ich es mir doch selbst vor (zukünftig) weitere "Bände" in die Welt zu "hauchen", vielleicht nicht morgen oder übermorgen, aber bestimmt am Tag danach (oder so, sic!).                   



Quelle Titelbild: (abermals die) "Okkulten Fliege" (‹3).